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iOS 15 Update – Eine Attacke auf das E-Mail Marketing?

iOS 15 Update – Eine Attacke auf das E-Mail Marketing?

22. September 2021

Spät aber doch. Zum diesjährigen 50sten Geburtstag der E-Mail haben sich die Marketing-Moralisten aus dem Hause Apple was ganz Besonderes überlegt. Ein Update des iOS auf Version 15 soll die Privatsphäre besser schützen. Ist das eine Attacke auf die E-Mail Marketer? Nein, meint der Autor dieser Zeilen.

Als wäre es mit den aktuellen Einschränkungen des GDPR/ der DSGVO nicht schon schwierig genug, ordentliches E-Mail Marketing zu betreiben, können Empfänger jetzt auch noch mit einem Klick ihr gesamtes Öffnungsverhalten ausradieren.

Im Detail: Apple’s neues Betriebssystem iOS 15 wird mit einer zusätzlichen Privacy-Funktion ausgeliefert, das bei Aktivierung Zählpixel cached und damit die Öffnung beim einzelnen Empfänger unsichtbar macht.

Das ist der Tod des E-Mail Marketings – zumindest sind viele Medien und Blogger dieser Meinung. Das lässt sich gut schreiben und bringt im Internet viele Klicks. Aufreger-Headlines bekommen mehr Aufmerksamkeit, allerdings nicht für sehr lange.

Drei Gründe, warum Privacy Funktionen dem E-Mail Marketing nicht schaden:

 

 

Grund #1: Starke Inhalte schaffen Bindung

In Wahrheit hat Apple das Medium E-Mail damit zusätzlich gestärkt, indem es diejenigen, die auf schnelle Erfolge und kurzfristig gut zu vermarktende Click- und Viewzahlen setzen und weniger auf langfristig nachhaltiges Marketing. Es ist bewusst, dass Marketing immer aus einem Mix aus beidem besteht, aber viele Unternehmen zeigen seit Jahren, dass sich langfristige Konzepte zum Markenaufbau und zur Pflege auszahlen. Dann nämlich, wenn der Empfänger im Mittelpunkt der Kommunikation steht und nicht die verwertbaren Klicks.

Das liegt in vielen Unternehmen auch am Management. Im Marketing können nicht nur ausschließlich die Zahlen der Reports Basis für die strategische Ausrichtung sein. Manager, die das fordern, lesen jetzt auch die aktuellen Artikel über den – erneuten – Tod des E-Mail Marketings. Und wahrscheinlich ist es auch besser, wenn sie damit aufhören.

Das hilft den Unternehmen, Organisationen oder Bloggern, die E-Mail Marketing aus reiner Liebe zur Kommunikation und zur Markenstärkung betreiben. Die haben in der Regel mit spannenden oder nutzbringenden Inhalten vorgesorgt, dass ihre Community zu ihnen steht und auf die Inhalte regelmäßig wartet.

Grund #2: Die Bereinigung der Adressen läuft über die Abmeldung

E-Mail-Newsletter von Marken und aktiven Unternehmen oder Organisationen sind in den meisten Ländern Europas seit dem Anfang des neuen Jahrtausends bereits mit Privacy Protection für Ihre Kunden unterwegs.

Jedes seriöse Kunden-Mailing mit Marketing-Inhalten enthält seither einen Abmeldelink, der in den meisten Fällen auch dazu geführt hat, dass Empfänger sich über ein mehr oder weniger einfaches Prozedere vom Newsletter abmelden konnten und dies auch getan haben, wenn das Interesse oder die Notwendigkeit zum Lesen besagter Newsletter weggefallen ist.

Der Autor ist der Meinung, dass Kunden nach wie vor bereit sind, für gute Inhalte auch mal ihr Klickverhalten preiszugeben. Wer sich also bis jetzt nicht von Newsletter-Verteilern abgemeldet hat, wird auch nicht generell dagegen sein, wenn die Statistiken dazu ausgewertet werden. Aus Statistiken lernen Marken und haben die Chance, ihre Inhalte zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Grund #3: Unternehmen mit Verve lesen Öffnungs-Statistiken richtig

Marketing ist so gut wie immer nach vorne gerichtet und in sich gesehen eine künstlerische, kreative Art, Inhalte und Messages zu entwerfen. Profis sehen nicht nur Prozentveränderungen in Statistiken, sondern bewerten die Arbeit der Marketing-Abteilungen im Gesamten.

Natürlich werden sich die Statistiken der Newsletter mit Apple’s neuem iOS 15 – je nach Inhalt und Ausrichtung – in unterschiedlichem Maß leicht nach unten bewegen. Daran werden wir uns aber gewöhnen und die neuen Zahlen legen den neuen Maßstab vor. Das hat aber an der Verbreitung der Kommunikation in keinster Weise etwas geändert. Profis wissen das und können damit auch umgehen.

Und natürlich zahlt sich gerade in solchen Situationen die Bindung zur Leserschaft aus. Wir werden ganz klar sehen, dass eine höhere Bindung auch in weniger Abfall der Öffnungsraten zu erkennen sein wird.

E-Mail Marketing ist harte Arbeit, aber mit Ideenreichtum und Begeisterung bleibt es einer der persönlichsten und nachhaltigsten Kommunikationskanäle im Marketing-Mix.

Der Autor Franz J. Kolostori ist Gründer und Geschäftsführer von eyepin.